Drittens profitierte das Vereinigte Königreich von seiner Zugehörigkeit zu "Five Eyes", einer Geheimdienstallianz mit den USA, Kanada, Australien und Neuseeland.
(06.12.2019) Den ganzen Tag lang wurde hinter den Kulissen über den Fall Nawalny verhandelt.Erst am Freitagabend stimmten die Mediziner dann doch einem Transport nach Deutschland zu. Doch dann kam die überraschende Kehrtwende: Im Krankenhaus hieß es dann plötzlich, Nawalny sei nicht transportfähig.Zunächst kursierte eine wunderliche Begründung: Die Polizei habe den Ärzten mitgeteilt, dass sie eine tödliche Substanz gefunden hätten, sagte der Chef von Nawalnys Anti-Korruptions-Fonds, Iwan Schdanow.Diese Substanz in seinem Körper sei nicht nur für ihn gefährlich, sondern auch für Personen in seiner Umgebung. Auch nicht nach dem Mord an einem Tschetschenen in Berlin, meint Konstantin Eggert.Bei einem Treffen 2007 brachte Wladimir Putin seinen Hund mit. Viele Menschen leiden auch heute noch darunter. Aber es ist das Prinzip von Wladimir Putin, niemals schwach zu wirken. Ohnehin steht der Kreml vor einer PR-Katastrophe, wenn Putin hingegen folgt dem Prinzip, nie Schwäche zu zeigen. Der Kreml schätzt seine engen Beziehungen zu Berlin.
An Bord des von der Initiative Cinema for Peace gecharterten Rettungsflugzeugs war auch Nawalnys Frau Julia Nawalnaja.Um kurz vor 9 Uhr am Samstag landete der Flieger dann in Berlin-Tegel. Deutsch-russische Beziehungen Gastkommentar: Putin fordert Deutschland heraus. Auch in Deutschland würde ein solcher Patient in eine Klinik verlegt werden, die Erfahrung mit nicht alltäglichen Vergiftungen hat.Im Fall Nawalny kommt allerdings ein weiterer Aspekt hinzu: Da seine Weggefährten davon ausgehen, dass Nawalny Opfer eines Giftanschlags wurde, und sie staatliche Stellen hinter der Tat vermuten, halten sie eine Behandlung innerhalb Russlands für nicht sicher.Deswegen baten sie um eine Verlegung Nawalnys ins Ausland.
Ein Friedensgipfel in Paris. So könnte er sich entscheiden, präventiv zuzuschlagen, indem er beispielsweise seine Teilnahme an den für Montag geplanten Gesprächen im Normandie-Format absagt. Dazwischen lagen bange Stunden für die Angehörigen und Anhänger des bekannten Oppositionellen, viel Diplomatie und ein Ausreise-Krimi. Die Enthüllungsstory dazu wurde wohl nicht ganz zufällig gerade jetzt bekannt. In Sibirien war er in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit den Regionalwahlen unterwegs.Im Vorfeld der für September geplanten Wahlen wirbt Nawalny dafür, durch „kluge Stimmabgabe“ die wenigen regierungskritischen Kandidaten zu stärken.Einen entsprechenden Aufruf überschrieb er mit den Worten: „Wollt Ihr es so wie in Belarus?“ Damit spielte er auf die Protestbewegung in dem Nachbarland gegen Wahlfälschungen und für faire und freie Wahlen an.Wichtiger als die Ereignisse in Belarus zu verfolgen und zu unterstützen sei es, „das politische Leben in die eigenen Städte zurückzubringen“. Sie bestimmen momentan die deutsch-russischen Beziehungen. Er kritisierte, die behandelnden Ärzte in Omsk hätten auf staatlichen Druck mehrmals am Tag ihre Meinung zu Nawalnys Gesundheitszustand geändert.
Der Mord an einem Georgier in Berlin erinnert an den Giftanschlag in Salisbury. In Deutschland würde man das vermutlich irgendwo zwischen Begünstigung und Korruption einordnen, aber Zar Putin nimmt sich solche Rechte einfach heraus.
Zahlreiche Polizeiwagen und Rettungskräfte waren vor Ort.Nawalny kam um kurz nach 10 Uhr in einem Spezialtransporter der Bundeswehr an der Charité an.
„Wir haben keine Einwände gegen eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus“, sagte der stellvertretende Chefarzt.Damit konnte Nawalny nach Berlin ausgeflogen werden.