Während der Papst, welcher eine Art Vermittlerrolle zwischen Galilei und dem Inquisitor verkörpert, zu Beginn als Mathematiker und „Freund“ Galileis dargestellt wird, befindet er sich am Ende der Konversation „in vollem Ornat“ (S. 108) und muss seiner Rolle als Papst nachgehen. Bild: Und wo ist Gott? Da er fürchtet gefoltert zu werden, widerruft er seine Studien, was von seinen Schülern als Verrat angesehen wird. Das uneingeschränkte wissenschaftliche Arbeiten Galileis in der Republik Venedig ist besonders durch die geographische und wirtschaftliche Lage zu begründen. Auf die Nachricht hin, dass der Mathematiker Barberini Papst wird, beginnt er, seine Forschungsergebnisse dem ganzen Volk in der Landessprache zu verkünden: „Barberini im Aufstieg!
Er beweist, dass nicht die Erde, sondern die Sonne der Mittelpunkt des Universums ist, und widerspricht damit dem von der Kirche vertretenen Standpunkt. Er ist ein rational denkender Mensch und vergisst dabei, dass es um politische und wirtschaftliche Interessen bei dieser Auseinandersetzung geht. Galilei befindet sich in einem Zimmer und ist gerade mit seiner Morgentoilette beschäftigt.
Dies gipfelt in seiner Aussage „Ich habe widerrufen, weil ich den körperlichen Schmerz fürchtete.“, S. 123, mit der er die Theorie Andreas widerlegt und damit seine treue Verbundenheit zur Wahrheit beweist. Im 17. Venedig ist zu Galileis Zeiten eine freie Handelsstadt, die von der Bürgerschaft regiert wird. Diese Szene ist sehr wichtig, da sie die Gedanken des Mit CD-ROM Der kleine Mönch erklärt seine Beweggründe dafür, dass er sich der Astronomie entsagen möchte und verteidigt die Kirche, welche seiner Ansicht nach für das Wohl der Campagnabauern gehandelt hat. Beständig verfolgt Galilei sein Ziel, seine Forschung und die darin liegende Wahrheit der Welt zu offenbaren. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Mathematiklehrer, und durch nützliche Erfindungen, zum Beispiel einer Wasserpumpe und eines Fernrohres, das er kopiert und verbessert. Über Galileis Aussehen erfährt man nicht viel. Die einfachen Leute, wie die Bürger und Kaufleute, die jahrelang unter der Herrschaft des Adels und des Klerus gelitten haben, drängen mit den neuen Erkenntnissen und Vorstellungen von der Weltordnung an die Spitze und gefährden somit die politische und gesellschaftliche Stellung des Hofs und vor allem der Kirche. So genau er also im Bereich der Wissenschaften ist und so misstrauisch er dort agiert, so fehleinschätzend ist er in politischen Dingen. Entgegen den Erwartungen seiner Freunde und Mitarbeiter tut er dies auch, als die Galilei, zu Beginn des Dramas 46 Jahre alt, lebt mit seiner Tochter Virginia, seiner Haushälterin Frau Sarti und deren Sohn Andrea Sarti in Padua.
Er führt seine Rede direkt mit einem Vorwurf fort, indem er berichtet, die Wissenschaft stagniere seit der Unterwerfung Galileis („dass in Italien kein Werk mit neuen Behauptungen mehr veröffentlicht wurde, seit Sie sich unterwarfen.“, S. 119). Sie fordern die Glaubenseinheit durch geistige Gleichschaltung und Totalität.
Bildanalyse – Bild 9 „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht Das Drama „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht enstanden im Jahr 1955/56 handelt davon, wie der italienische Forscher Galileo Galilei das kopernikanische Weltbild beweisst und deswegen unter der Androhung von Folter durch die Inquisition seine Erkenntnisse widerruft. Das Drama „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht aus den Jahren 1955/ 56 thematisiert den Disput zwischen den gegnerischen Fronten, die Kirche als Vertreter der Alten Zeit und die Wissenschaft als Vertreter der Neuen Zeit, vor dem Hintergrund der sozialen Verantwortung.